Der Weg ist das Ziel…
auch wenn einem Steine in den Weg gelegt werden
Aufgeben ist wahrlich für mich keine Option. Ich hätte schon so oft den einfacheren Weg nehmen können. Der Grund warum ich das nicht mache ist, ich möchte sehen zu was ich alles in der Lage bin. Ich möchte an meine Grenzen kommen und diese überwinden. Und genau deshalb ist der Weg das Ziel. Ich muss auf dem Weg zum Ziel Disziplin und Durchhaltevermögen beweisen, dabei bringe ich meinen Körper an ein neues Level. Ich entdecke dabei eine Kraft, die ich nicht für möglich halten würde.
Doch welches Ziel hatte ich vor Augen? Ich sage es euch!
Ich hatte Anfang April bereits die Idee, von der Schöcklseilbahn- Tal- station aus den Gipfel, den Grazer Hausberg Schöckl (1445 m), über den 706/21er Weg zu erklimmen. Dieser gilt als eines der anspruchs- volleren Wege. Gefordert sind hier eine gute Grundkondition, gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung. Ok, Trittsicher- heit und alpine Erfahrung kann ich nicht vorweisen. Aber egal, ich muss es selbst probieren um sagen zu können, ob es klappt. Gesagt getan. Eine Testwanderung erfolgte am 10 April 2021. Danach stand für mich feste, ich werde dieselbe Strecke erneut begehen um dabei Spenden, die der Krebshilfe- Steiermark zugutekommen, sammeln. So mit fing ich mit der Planung an. Ich habe Folder erstellt und in den Druck gege- ben, ein extra Spendenkonto wurde eingerichtet, Kontakte zu Medien- vertretern wurden gemacht, usw. Ich hatte mir den 15. Mai ausgeguckt. War ich doch bis dahin der Meinung, dass sich das Wetter halten wird. Doch daraus wurde leider nichts. Der Wettergott meinte es nicht gut mit mir. Schnell wurde der Termin geändert, um dann endlich am 20. Mai zu starten. Gegen 10.45 Uhr ging es für mich und meinem Mann in Begleitung der “ Kleinen- Zeitung“ und der „Kronen- Zeitung“ Richtung Gipfel. Uns war bereits im Vorfeld klar, dass der Anstieg dieses Mal um einiges beschwerlicher werden würde. Der Regen der letzten Wochen hat die Strecke, über alpines und teilweise unwegsames Gelände, noch um einiges herausfordernder gemacht. Einige Male blieb ich in dem aufgeweichten und schlammigen Boden stecken oder rutschte beim Übersteigen von Felsen und Wurzeln mit den Stützen weg. Dabei bin ich mehrfach an meine Grenzen gestoßen und hätte es ohne mei- nem Mann nicht geschafft. Er ist, die gesamte Strecke von gut 7,5 km,die ganze Zeit hinter mir gegangen. Jeder Zeit bereit mich aufzufangen und mich zu stützen.
Wie bereits erwähnt, zählt dieser Wanderweg zu einem der schwere- ren. Ich muss zugeben, dass ich ab dem letzten Drittel sehr mit mir und meinem Körper zu kämpfen hatte. Mein Kreislauf meldete sich und die ohnehin kaputte Schulter zeigte mir immer mehr, dass es zu einem Ende kommen soll.
-Ich merke immer wieder selber zu was man im Stande ist, wenn man ein Ziel vor Augen hat-
Nach nicht ganz 3 Stunden sah ich mein Ziel – das Stubenberghaus. Jetzt war es nicht mehr weit. Ich sammelte meine letzten Kraftreserven und zündete wahrlich den Turbo in mir. Wer jetzt glaubt, ich hätte den etwas längeren und dafür weniger beschwerlichen Weg gewählt, der täuscht sich. Ich nahm den kürzeren und steileren Weg.
Oben am Stubenberghaus, nach 3:05 h, wurde ich dann bereits freudig erwartet. Ein paar Freunde, von denen ich nichts wusste und der Geschäftsführer der Krebshilfe Steiermark haben mich in Empfang genommen. All die Anstrengung war im nu verflogen, mit einem Lächeln im Gesicht überquerte ich die imaginäre Ziellinie.
Doch eines möchte ich euch mit auf den Weg geben. Ein Ziel, welches man erreichen möchte, muss man nicht zwingend alleine schaffen. Auch ich habe für dieses Ziel Hilfe benötigt. Hilfe von meinem Mann, ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Hier zeigt sich deutlich, dass wir ein eingespieltes Team sind.
Sehr zu meiner Freude erschienen dann einen Tag später in der „Klei- nen Zeitung und in der „Kronen Zeitung“ je ein größerer Artikel über mich, welche bei den Lesern positive Resonanzen hervorriefen.
Verliert nie eure Ziele aus den Augen. Wenn ich das schaffe, schafft ihr das auch!