Mit dem Rollstuhl auf den Schöckl

„Wege für Alle“

Ein wunderschöner Tag im Jänner und mir stellte sich wiedermal die Frage, ob der „Hausberg aller Grazer“, der 1445 Meter hohe Schöckl, auch wirklich für alle Menschen begehbar ist. Ich hatte schon viel darüber gelesen, dass der Schöckl für alle begehbar ist, kannte ich ihn doch nur von meinen unzähligen Wanderungen mit meinen Stützen. Mit dem Rollstuhl war ich bis dato noch nicht oben gewesen.

Die Seilbahn auf den Schöckl wurde bereits 1995 umgebaut, Tal- und Bergstation barrierefrei gestaltet und mit Behindertentoiletten ausgestattet, eine barrierefreie Toilette befindet sich auch oben im Stubenberghaus. Mit der Sanierung des Stubenberghauses wurde ebenfalls ein nächster Schritt zum Abbau von Barrieren getan, nur – ein Erwandern des wunderschönen Schöckl-Plateaus im Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen und das Erreichen des Stubenberghauses waren nicht möglich und das Bergerlebnis endete bei der Bergstation der Seilbahn.

So ging dann im Jahr 2010 der Umbau am Schöckl los und ein 3,4 km langer alpiner Rollstuhlweg wurde errichtet.Die Bauphase erstreckte sich tatsächlich über drei Jahre, also bis 2013. Das oberste Ziel war, dass Menschen mit Behinderung leben können wie andere auch. Unsere Gesellschaft ist in ständiger Entwicklung und Menschen mit Behinderung sind ein Teil dieser Gesellschaft. Die Natur genießen zu können, bringt uns allen viel Lebensqualität und mit den technischen und persönlichen Möglichkeiten von heute ergeben sich neue Chancen. Der Schöckl ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel auch über die Grenzen der Steiermark hinaus und daher ist es auch sehr wichtig, dass er für alle, wirklich für alle erreichbar und begehbar ist. Beide Gipfel des Schöckls können nun auch von beeinträchtigten Menschen erreicht werden. 3 Gasthäuser am Berg sind barrierefrei- dh. Terrasse und Eingang wurden für mobilitätseingeschränkte Personen adaptiert.

Der Weg führt von der Bergstation über den Ostgipfel und den Westgipfel zurück zur Bergstation. Um den Schöckl zu erreichen, wird mit der Gondel gefahren- es gibt vier Gondeln, Rollstuhl und Kinderwagen geeignet, die einen sicher nach oben bringen. Zudem gibt es zwei Gondeln die speziell für E- Rollstühle geeignet sind. Sowohl bei der Talstation als auch bei Ankunft am Berg stehen einem die Mitarbeiter helfend zur Seite. Um barrierefrei in die Gondel ein- und auszusteigen, wird die Gondel angehalten und eine Rampe vorgestellt. Auch werden an der Seite der Gondeltüren Holzstecken angebracht, sodass bei Ankunft schon von weitem gesehen wird, dass die Gondel angehalten werden muss.

Hat man dann mal den Berg erreicht, führt einem der Weg, der aus Holzstegen, Pflasterung, Asphalt und Naturboden besteht, in die wunderbare Erlebniswelt des Schöckls.

Neben den Wegen für alle gibt es auch einen Spielplatz mit Motorikelementen, der jetzt allen die Möglichkeit bietet an einem gemeinsamen Ort zu spielen und zu trainieren.

Der Spielplatz für alle bietet u. a.:

eine Rollstuhlwippe
Fitnessgeräte
Hängematte
ein Karussell
eine Nestschaukel

Mein Fazit:

Auch wenn der Schöckl als barrierefrei ausgeschrieben ist würde ich jedem raten, wenn er ihn mit dem Rollstuhl besuchen möchte, eine Person mitzunehmen, die einem behilflich ist. Denn um zum Gipfelkreuz zu kommen, muss man die befestigten Wege verlassen und dann wird es echt sehr beschwerlich.

Preise

Erwachsene Kinder (6-18 Jahre)

Berg- ODER Talfahrt € 8,30 € 4,10

Berg- UND Talfahrt € 15,50 € 6,90

Sonderbestimmungen Seilbahn

Personen mit Behinderung und einer Begleitperson fahren zum Preis von einer. Hier gilt aber: Ermäßigungen sind nur mit gültigem und vorgezeigtem Ausweis möglich.

Am Fuße des Schöckl befinden sich ausreichend Parkplätze, von wo man die Talstation barrierefrei erreichen kann.

Besitzer die im Besitz eines blauen Parkausweises und eines Behindertenpasses sind parken kostenlos, ansonsten beläuft sich die Parkplatzgebühr auf €3,90.

Alle gemachten Angaben zu den Preisen sind ohne Gewähr.

Schöckl im komme wieder!